Rum gilt heutzutage als Klassiker unter den Spirituosen. Er wird gerne in Cocktails und Longdrinks verwendet. Aber auch als Premiumspirituose konnte sich Rum in den letzten Jahren immer mehr durchsetzen.
Geschichte
Rum kommt vermutlich aus dem englischem „rumbullion“, was so viel wie Tumult oder Aufruhr bedeutet. Rum wurde bereits im 17. Jahrhundert entdeckt. Zu Beginn war Rum eher verschrien und es dauert ein wenig, bis er zur Edelspirituose wurde.
Erst im 19. Jahrhundert begann Rum bekannter zu werden. Nach der Entdeckung Amerikas, wurde Zuckerrohr auf den Plantagen angebaut und es wurde angefangen Schnaps zu brennen. Auch Seefahrer und Piraten fanden immer mehr Gefallen an dem Zuckerrohrschnaps. Sie brachten ihn kurzerhand über den Schiffsweg nach Europa. Der Verkauf von Rum brachte tüchtige Geschäftsleute ins Spiel. Dadurch, dass andere Spirituosen (Whiskey und Cognac) oft knapp waren, blühte der Rumhandel. Rum kaufen war allerdings für Privatleute oft schwierig, was sich jedoch schnell ändern sollte.
Im 19. Jahrhundert konnte Zucker auch aus Zuckerrüben hergestellt werden, sodass es nicht mehr notwendig war, den Zucker von den karibischen Inseln zu importieren. Viele Destillationen mussten daraufhin schließen. Trotzdem gab es auch einige professionelle Destillationen, die einen exzellenten Rum herstellten. Rum wurde immer mehr zum Genuss und nicht nur, um sich wahllos zu betrinken. In der oberen Schicht, galt Rum als Geheimtipp, wenn Whiskey oder andere Spirituosen nicht verfügbar waren.
Heutzutage wird Rum gerne in Cocktails und Longdrinks verwendet. Rum gilt jedoch auch nicht mehr nur als Cocktailzugabe, sondern spielt in der Liga der edlen Spirituosen mit.
Rumherstellung
Rum hat im Gegensatz zu anderen Spirituosen keine genau definierte Produktionsmethode. Rum wird meist auf die traditionelle Art hergestellt. Diese kann je nach Brennerei und Standort variieren. In Brasilien wird das destillierte, alkoholische Getränk aus Zuckerrohrsaft hergestellt.
Damit die Melasse entsteht, werden Hefe und Wasser vermischt und Zuckerrohrsaft hinzugeben. Durch diese Zugabe wird der Fermentationsprozess gestartet. Einige Rumhersteller nutzen bestimmte Hefesorten, um die Fermentationszeit genau bestimmen zu können. Wilde Hefe braucht zur Gärung oft etwas länger. Wird Hefe eingesetzt, der langsam arbeitet, entsteht mehr Ester während der Fermentation. Dadurch ist der Rum überwiegend voller im Geschmack.
Pot-Still-Verfahren
Bei der Rum-Destillation kommt oft das Pot-Still-Verfahren zum Einsatz. Das Destillat erreicht nach zwei bis dreimaligem durchlaufen im Kupferkessel ungefähr 60 bis 70 Prozent Alkohol. Dadurch werden sehr geschmacksintensive Rumsorten hergestellt. Damit der Rum richtig reifen kann, wird er in Holzfässern oder Edelstahltanks abgefüllt.
Sistema-Solera-Verfahren
Bei dem Sistema-Solera-Verfahren werden Fässer aus unterschiedlichen Jahrgängen verschnitten. Heisst so viel wie, mehrere Fassreihen werden auf mehreren Stockwerken aufgebaut. Die obersten Fässer beinhalten dann den jüngsten Rum-Jahrgang und die untersten den ältesten Rum-Jahrgang. Wird der Rum entnommen, wird nur ein bestimmter Prozentsatz eines Jahrgangs abgefüllt. In der Rumherstellung ist dieses Verfahren mittlerweile sehr beliebt.
Woher bekommt der Rum seine dunkle Farbe?
Es gilt in der Regel: je dunkler der Rum, desto älter ist er. Das muss nicht immer stimmen, trifft in den meisten Fällen aber zu. Oft wird jüngerer Rum durch Zuckerkulör (Karamellfarbstoff) eingefärbt. Dieser Farbstoff muss jedoch auf dem Etikett vermerkt werden.
Besonders dunkel wird der Rum, wenn er in Eichen- und Sherryfässern reift. Hier reichen in der Regel 10-25 Jahre aus, um eine sehr dunkle Rumfarbe zu erhalten. Guten Rum kaufen ist oft schwer, kann jedoch in einem gut sortieren Onlinefachhandel vollführt werden.
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